Allgemeine Risiken:
Diese sind bei sorgfältiger Patientenselektion sehr klein: Während des Eingriffes selbst passiert kaum je etwas Schlimmes. Dennoch können mit sehr kleiner Wahrscheinlichkeit schwerwiegende Komplikationen auftreten. Es ist deswegen wichtig, dass Sie den Arzt informieren, wenn eine andere Erkrankung vorliegt, die in diesem Zusammenhang zu Problemen führen könnte. Fragen Sie ihren Arzt, wenn Sie unsicher sind! Wichtig ist zu wissen, ob Unverträglichkeiten und Allergien vorliegen oder das Thrombose- oder Embolierisiko erhöht ist. Nennen Sie dem Arzt alle Medikamente, welche sie einnehmen, auch pflanzliche. Informieren Sie, wenn in Ihrer Verwandtschaft Gerinnungsstörungen bekannt sind.
Auch Nebentätigkeiten wie Lagerung, Legen von Venenzugängen, Pflaster, Desinfektion oder die Anwendung von Strom zur Blutstillung können selten einmal zu Komplikationen führen.
Spezifische Risiken:
Zu Blutungen aus dem Wundgebiet kommt es allenfalls nach Eingriffen an den Nasenmuscheln und in der Regel erst nach einigen Tagen. Diese Nachblutungen sind sehr häufig im Sinne von Blutbeimengungen im Nasenschleim, vor allem im Moment, wenn sich ein Teil der Beläge löst. Gelegentlich blutet die Nase während Minuten stärker und meist sistiert die Blutung spontan. In rund 3% der Fälle ist die Nachblutung so stark, dass der Patient wieder ins Spital muss. Bei einem Teil dieser Patienten muss nochmals eine Narkose zur Blutstillung durchgeführt werden. Lebensbedrohliche Blutungen, welche die Gabe von Blutkonserven notwendig machen, sind selten.
Melden Sie sich bei stärkeren Nachblutungen tagsüber bei uns (044 770 18 90), nachts und am Wochenende beim diensthabenden Chirurgieassistenzarzt (044 728 14 00). Dieser wird mich bei Bedarf verständigen.
Nach jeder Nasenoperation treten zum Teil erhebliche Schwellungen und Blutergüsse
an Nase, Wangen und Augenlidern auf. Vereinzelt können solche Blutergüsse auch länger andauern.
Sehr selten kommt es im Bereich der Osteotomien zu einer überschießenden Knochenneubildung, die eine Verbreiterung der knöchernen Nase zur Folge hat. Gelegentlich lassen sich auch die Knochenschnittkanten tasten.
Im Bereiche der Narben kann es zu überschiessender Narbenwucherung kommen und es können Pigmentverschiebungen entstehen.
Zu einer Gefühlsstörung am Nasensteg, an der Oberlippe und den oberen Frontzähnenkommt es häufig nach Septumkorrektur. Die Störung bleibt einige Wochen und verschwindet in den allermeisten Fällen.
Wegen der offenen Wunde kann es zu lokalen Infektionen kommen. Der Fibrinbelag an der Nasenmuschel stellt ein Nährmedium für Bakterien dar, weswegen häufig in der Wundheilungsphase mit Antibiotika nachbehandelt werden muss. Eine Blutvergiftung und Rehospitalisation ist sehr selten.
Während der Heilungsphase in den ersten Wochen ist der Geruch- und damit auch der Geschmacksinn häufig gestört.
Zu Zahnschäden kann es wegen der Intubation durch den Anästhesisten kommen. Dieses Risiko betrifft in erster Linie Patienten mit vorgeschädigten Zähnen.
Ein Septumhämatom (Bluterguss zwischen den Schleimhautblättern) ist selten, erfordert eine operative Entleerung.
Eingepflanzter Knorpel kann sich wegen seiner Eigenspannung verbiegen oder wird selten vom Körper abgebaut. Eine Nachoperation kann notwendig werden.
Wird ein Knorpeltransplantat zur Abstützung der Nasenspitze eingesetzt, kann die Nasenspitze etwas steif und unbeweglich werden.
Weitere seltene Komplikationen sind eine Septumperforation (Loch in der Trennwand), die meist keine Probleme verursacht. Wenn doch (lästiges Pfeiffgeräusch), muss sie operativ verschlossen werden. Seltene Verwachsungen (Synechien) zwischen den Schleimhautblättern müssen unter Umständen später operativ gelöst werden.
Äusserst selten sind Verletzungen des Tränenkanals, der Riechnerven oder der Schädelbasis, die ev .eine Nachoperation notwendig machen.
Stärkere unstillbare Blutungen während der Operation können ebenfalls sehr selten eine Verlegung ins Universitätsspital und eine operative Behandlung der Blutung zur Folge haben. Theoretische seltene Risiken sind Infektionen mit z.B. Hepatitis, wenn Blutkonserven nach schwersten Blutungen gegeben werden müssen.
Extrem selten kann es durch Einspritzung der örtlichen Betäubung durch Verschluss zentraler Sehnervgefässe zum Verlust der Sehfähigkeit kommen.
Bleibende Störungen sind sehr selten: Geruchsinnstörungen, Druckausgleichsstörungen der Ohren.