Wie ist der normale postoperative Verlauf?
Der Patient erwacht mit verstopfter Nase und muss durch den Mund atmen. Dies ist unangenehm, weil dadurch Mund und Rachen trocken sind. Im Zimmer wird ein Verdampfer aufgestellt und der Patient bekommt befeuchtende Lutschpastillen. Schmerzen treten kaum auf, eher ein lästiger Druck über den Nebenhöhlen und in den Ohren. Am OP-Tag kann zudem eine Übelkeit als Folge der Narkose auftreten. Schon am Abend sollte der Patient ein paar Schritte (zuerst unter Aufsicht) unternehmen. Am nächsten Morgen wird die Infusion entfernt und der Patient ist wesentlich besser mobil. Mit einem Verband unter der Nase darf er in Aufenthaltsräume und Cafeteria. Essen und trinken darf er bereits vom ersten Abend an normal.
Nach Osteotomien (Mobilisieren der Nasenbeine) kommt es zu einer Schwellung und einem Bluterguss neben der Nase.
Am übernächsten Morgen wird die Tamponade entfernt, was kurz unangenehm, aber nicht schmerzhaft ist. Nach einer weiteren Stunde darf der Patient das Spital verlassen und kommt auf dem Nachhauseweg direkt bei uns in der Praxis vorbei, um die Nase endoskopisch zu reinigen. Er bekommt Nasenspülungen, Nasensalbe und Reserve-Schmerzmittel sowie Instruktionen für die nächsten Tage. Wichtig ist die tägliche Befeuchtung mit Spülungen und Salbe. Heisse Bäder und Duschen sind untersagt wie auch sportliche Betätigung während insgesamt 3 Wochen, da es sonst zu Nachblutungen kommen könnte. Unter keinen Umständen dürfen andere als die abgegebenen Schmerzmittel eingenommen werden.
Solange die Wundflächen nicht verheilt sind, läuft die Nase und produziert schleimiges Sekret. Blutbeimengungen sind anfangs immer vorhanden. Nach wenigen Tagen beginnen sich allfällige Krusten zu lösen und es können nochmals Nachblutungen vorkommen. Diese sistieren meist spontan bei Auflegen einer Eiskravatte im Nacken.
Der Nasengips wird nach einer Woche entfernt. Ev. wird nochmals für einige Tage eine Aluminiumschiene angepasst.
Die Schwellung und blaue Verfärbung unter den Augen verschwindet nach wenigen Wochen. Hier eine Patientin am Tag der Gipsentfernung nach einer Woche:
Das entgültige Resultat ist erst nach mehreren Wochen erkennbar. Bei dünner Haut kommen dann ev. feine Unregelmässigkeiten zum Vorschein. Dicke Haut passt sich hingegen oft nicht perfekt an die neue Nasenform an.
Eine Brille sollte v.a. nach Osteotomien 2 Monate nicht getragen werden.
Zur Verbesserung des Behandlungsergebnisses kann eine weitere Operation nötig werden.